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Wie bereits im Vorquartal sorgt die boomende Konjunktur der Schweizer Wirtschaft und die sich weiter entspannende Arbeitsmarktsituation für massvolle Risiken. Allerdings übertünchen die euphorischen Indikatoren grosse konjunkturelle Risiken wie die gestörten Lieferketten im Welthandel, die Bewältigung der Pandemie, das ungeklärte Verhältnis der Schweiz zur EU, massiv gestiegene Energiepreise und breite, länderübergreifende Inflationstendenzen in den grossen Volkswirtschaften.
Im Wohneigentumsmarkt zeigt sich erfreulicherweise erstmals seit Beginn der Pandemie eine leichte Erhöhung des Angebotes. Bei unverändert hoher Nachfrage trägt dies zur Verkleinerung der Kluft zwischen Angebot und Nachfrage bei und scheint auch das Preisniveau in Form von stagnierenden Angebotspreisen positiv zu beeinflussen. Es bleibt abzuwarten und ist schwierig einzuschätzen, ob diese Entwicklung eine nachhaltige Trendwende darzustellen vermag. Entscheidend dürfte dabei sein, dass wieder vermehrt bestehende Objekte auf den Markt gelangen und die Neubautätigkeit wieder anzuziehen vermag. Klar ist jedoch, dass das Manko von noch immer rund 25 Prozent an ausgeschriebenen Eigenheimen gegenüber 2019 in den nächsten Monaten nicht wettgemacht werden kann. Damit bleibt ein starkes Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage bestehen.
Bei Wohn-Renditeliegenschaften hat die Preisdynamik wieder deutlich an Fahrt gewonnen. Aus Mangel an Alternativen investieren die institutionellen und teilweise auch wieder private Anleger weiterhin in Mehrfamilienhäuser. Bei Investitionen in Büroimmobilien sind viele Investoren derzeit vorsichtig. Einzig Core-Objekte in urbanen Gebieten stiessen zuletzt auf eine erhöhte Zahlungsbereitschaft.
Preiswachstum im Eigenheimbereich ist vorerst gestoppt
Im dritten Quartal 2021 zeigt sich der konsolidierte Angebots-Preisindex für Einfamilienhäuser (EFH) und Eigentumswohnungen (ETW) praktisch unverändert (plus 0.28 Prozent). Damit ist das Preiswachstum, zumindest vorerst, gestoppt.
Angebot an EFH und ETW weist erstmals seit Ausbruch der Pandemie ansteigende Tendenz auf
Ein wichtiges Indiz für die Konsolidierung der Preise dürfte das wieder anziehende Angebot darstellen. Die Anzahl der ausgeschriebenen Objekte hat sich im dritten Quartal 2021 spürbar erhöht. Im Vergleich zum Vorquartal sind bei den Eigentumswohnungen rund 3 Prozent, bei den Einfamilienhäusern gar rund 5 Prozent mehr Eigenheime ausgeschrieben. Ob dies aber eine Trendumkehr darstellt und das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage weiter verkleinert werden kann, ist fraglich. Noch immer sind rund ein Viertel weniger Eigenheime ausgeschrieben als vor der Pandemie.
Schweizer Wirtschaft: Risiken für Konjunkturdämpfer durch Lieferschwierigkeiten steigen
Weiterhin weisen die meisten Indikatoren auf eine starke Erholung der Schweizer Wirtschaft hin. Allerdings steigt die Gefahr, dass sich die extrem starke Nachfrage in Kombination mit den durch die Pandemie empfindlich gestörten Lieferketten zunehmend zu grossen Lieferschwierigkeiten ausweitet. Dies könnte grössere Bremsspuren bei der konjunkturellen Erholung hinterlassen. Auch Inflationstendenzen und massiv gestiegene Energiepreise sind in wichtigen Volkswirtschaften wieder deutlicher spürbar.
Keine gravierende Erhöhung der Hypothekarzinskonditionen in den nächsten Monaten erwartet
Zwar hat sich das Zinsniveau am Kapitalmarkt aufgrund der wieder aufflammenden Inflationsängste insbesondere in den USA spürbar erhöht. Dies äusserst sich aber nur abgeschwächt in höheren Hypothekarzinsen, da der Wettbewerb im Anbieterumfeld intensiv bleibt. Es darf auch in den nächsten Monaten mit einem sehr attraktiven Hypothekarzinsniveau gerechnet werden.