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Einen Wert von 3.5 Indexpunkten haben wir zuletzt Mitte 2019 gesehen.
Für die Abschwächung der Risiken sind, wie bereits im dritten Quartal 2020, die stark verbesserten Zahlen und Aussichten der Schweizer Export-Wirtschaft sowie der stabile Inlandkonsum hauptverantwortlich. Der Purchase Manager Index Industrie (PMI) zeigt einen Wert, welcher wieder deutlich in der Wachstumszone liegt. Das sind positive Signale.
Allerdings wird der weitgehende Shutdown (ab 18. Januar 2021) den Privatkonsum in der Schweiz stark abschwächen. Zudem dürfte auch der Industriesektor die weltweit grassierende dritte COVID-19-Welle negativ zu spüren bekommen. Der Schweizer Eigenheimmarkt profitiert vom anhaltend stabilen Niedrigzinsumfeld und steht weiterhin auf einem sehr soliden Fundament. Der Stellenwert des Wohnens hat sich aufgrund der Pandemie erhöht und äussert sich in einer erhöhten Nachfrage nach Eigenheimen, welche über der Vergleichsperiode des Vorjahres liegen dürfte. Hingegen hat sich das Angebot am Markt gegenüber 2019 leicht reduziert. Verkaufswellen aufgrund von Einkommenseinbussen oder Arbeitslosigkeit sind bisher in keiner Weise aufgetreten bzw. auch nicht in Sicht. Zudem bieten die hohen Anforderungen an die Hypothekarnehmer vor allem in Bezug auf die (nachhaltige) Tragbarkeit der Hypothek einen starken Schutz. Insbesondere Einfamilienhäuser an peripheren Lagen sind momentan besonders gefragt. Dies zeigt sich in Form eines deutlichen Preisanstiegs. Bei Eigentumswohnungen haben sich die Preise im vierten Quartal ebenfalls erhöht, sie liegen aber nur unbedeutend über dem Stand per Ende 2019.
Indikatoren zeigen eine Abflachung der Risiken im Schweizer Eigenheimmarkt
Auf einer Skala von 0 (kein Risiko) bis 6 (akute Blasengefahr) reduziert sich der MoneyPark RERI im vierten Quartal 2020 um weitere 0.3 auf 3.5 Punkte. Damit wurde nicht nur der Corona bedingte Anstieg der beiden ersten Quartale 2020 wieder rückgängig gemacht, sondern dieser Wert liegt gar auf einem leicht tieferen Niveau (analog Mitte 2019). Der derzeitige Stand impliziert ein mittleres Risiko im Schweizer Immobilienmarkt.
Starkes Preiswachstum und mehr Nachfrage nach Einfamilienhäusern wegen Pandemie
Im vierten Quartal 2020 zeigt sich ein weiterer Anstieg des konsolidierten Angebots-Preisindexes für Einfamilienhäuser (EFH) und Eigentumswohnungen (ETW). Mit 166.2 Indexpunkten ist eine starke Zunahme von 1.7 Prozent zu verzeichnen. Damit wurde ein historischer Höchststand erzielt. Der Anstieg ist insbesondere im Segment der Häuser zu verzeichnen (+ 4.2 Prozent im Jahr 2020) Im Vergleich dazu fiel der Anstieg bei den ETW mit 0.4 Prozent für 2020 moderat aus.
Transaktionsdynamik nur leicht unter Vorjahresniveau trotz zweiter Corona-Welle
Die Anzahl der ausgeschriebenen Objekte liegt im vierten Quartal 2020 auf der Höhe des dritten, aber leicht unter der Vergleichsperiode des Vorjahres. Die Nachfrage ist weiterhin hoch. Zu den bereits angestauten Nachholeffekten dürften in den kommenden Monaten weitere dazukommen.
Virusmutationen zerstören die Erholung der Weltwirtschaft
Die nun aufgetretenen, hochansteckenden Coronavirus-Mutationen haben dazu geführt, dass rund um den Globus die Neuinfektionen beunruhigend rasch in die Höhe schnellen. Um einen Kollaps der Gesundheitssysteme zu verhindern, sind mittlerweile in vielen Ländern Europas harte Shutdowns beschlossen und umgesetzt worden.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind dramatisch. Der Konsum bricht ein, das Investitionsklima der Unternehmen wird nachhaltig getrübt und auch der Welthandel wird durch das neuerliche Aufflammen der Pandemie in Nordasien wieder stark eingeschränkt.
Schweiz: Erholung beendet und kräftiger Konjunkturabschwung in den nächsten Wochen erwartet
Die per 18. Januar in Kraft getretenen neuen Einschränkungen sind nahe an einem harten Shutdown und beenden den Corona «Swiss Way» weitgehend. Somit muss damit gerechnet werden, dass der mehr als die Hälfte des CH-Bruttoinlandproduktes ausmachende Privatkonsum nach erfreulichen letzten Monaten wieder empfindlich getroffen wird. Nachholkäufe sind kaum möglich bzw. werden weiter hinausgeschoben werden.
Downsizing der CH-Wirtschaft durch Shutdown bringt weiterhin Tiefstwerte des Zinsniveaus
Die beschlossenen Einschränkungen werden unzweifelhaft einen neuerlichen bedeutenden wirtschaftlichen Abschwung zur Folge haben. Die Überwindung der Pandemie muss auf Sommer dieses Jahres «verschoben» werden. Daran dürfte auch der Impfstart vorerst nichts ändern. Die Schweizerische Nationalbank ist damit weiterhin gezwungen, ihre an der EZB orientierte ultraexpansive Geldpolitik weiterzuverfolgen, um die in den letzten Monaten wieder besser laufende exportorientierte CH-Wirtschaft nicht durch eine Aufwertung des Schweizer Frankens abzuwürgen.
Die dramatische Verschlechterung der Infektionslage weltweit und insbesondere in Europa dämpft die Euphorie in der Überwindung der Pandemie. Zudem lauern bedeutende Gefahren in der weiteren Entwicklung der Weltkonjunktur: Der Verlauf des geordneten Brexits, die Amtsübergabe in den USA, das Rahmenabkommen zwischen der Schweiz und der EU oder auch die Spannungen zwischen China und den USA sind nur eine selektive Auswahl.
Weiterhin tiefe Hypothekarzinskonditionen erwartet
Das Spektrum der Zinsangebote für Hypotheken ist unverändert gross. Wir sehen einige Anzeichen dafür, dass sich der Wettbewerbsdruck unter den Hypothekaranbietern in den nächsten Monaten wieder verstärken wird. Ferner forcieren die Banken angesichts des anhaltenden Negativzinsumfelds ihre Ausleihungen, sprich das Finanzierungsgeschäft. Diese Situation dürfte die historisch üppigen Margen der Hypothekar-Investoren weiter moderat unter Druck setzen und tendenziell für tiefere Hypothekarzinsen sorgen.
Verschuldungsgrad von Eigentümerinnen und Eigentümern generiert keine Zusatzrisiken
Der Anteil an Hypotheken am Gesamtvermögen liegt im vierten Quartal durchschnittlich bei 58 Prozent. Daraus ergeben sich keine Zusatzrisiken für den Immobilienmarkt.